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Für Mali-Geiseln: Zahlte die Schweiz 11 Millionen an Al-Kaida?

Am 22. Januar 2009 verschleppten Al-Kaida-Terroristen in Mali am Touareg-Festival das Schweizer Ehepaar Walter und Gabriella Greiner sowie eine Deutsche und einen Briten. Die beiden Schweizer und die Deutsche kamen nach 172 Tagen frei, der Brite wurde von den Terroristen getötet.

Jetzt wird bekannt: Die Schweiz soll damals 12,4 Millionen Dollar (umgerechnet über 11 Millionen Franken) für die Freilassung der Geiseln aus Adliswil ZH bezahlt haben. Das berichtet die «New York Times» heute. Die Zeitung beruft sich auf einen beteiligten Schweizer Vermittler.

Schweiz sagte, sie habe kein Lösegeld bezahlt

Nach der Befreiung 2009 sagte der Krisenstab-Chef Markus Börlin, dass kein Lösegeld bezahlt worden sei. Doch «im selben Jahr stimmten die Parlamentarier in Bern plötzlich für ein Budget mit einem Extra-Posten für humanitäre Hilfe in Mali», sagt der Insider der «New York Times».

Was man bisher wusste: 5,5 Millionen Franken sind für die Befreiung an Kosten in der Schweiz angefallen. Allein die Bundeskriminalpolizei generierte 4200 Arbeitsstunden für die Befreiung der Greiners. 6,5 Gigabyte Daten wurden verarbeitet. 124 Gespräche mit den Geiselnehmern geführt. In der sogenannten «Krisenzelle» waren 20 Behörden aus drei Departementen und zwei Kantonen involviert.

125 Millionen Dollar aus Europa fliessen an Al-Kaida

Kämen jetzt noch die 11 Millionen Lösegeld dazu, beläuft sich die Rechnung auf stolze 16,5 Millionen Franken. Für die Greiners, die trotz EDA-Warnung ins Grenzgebiet von Mali und Niger reisten, fielen lediglich Repatriierungskosten von 40’000 Franken an.

Die meisten Regierungen bestreiten, dass sie Lösegelder für Entführungs-Opfer bezahlen. Doch gemäss der «New York Times» sollen seit 2008 125 Millionen Dollar aus Europa der Terror-Organisation Al-Kaida zugeflossen sein. Entführungen werden so zur Haupteinnahmequelle der Terroristen. (kab)

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