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Zwei Flugunfälle in 15 Minuten: Pilot stirbt

Kulmbach Ein schwarzer Tag für den Kulmbacher Flugplatz: Innerhalb von nur 15 Minuten sind dort gestern gleich zwei Flugunfälle geschehen. Doch während die vier Menschen in der Cessna des Kulmbach-Stadtsteinacher Luftsportvereins mit dem Schrecken davonkamen und nicht einmal dem Flugzeug viel geschehen ist, ging das zweite Unglück nur Minuten später tragisch aus: Der Pilot eines Ultraleicht-Flugzeugs schaffte es auch im zweiten Versuch nicht, seine Maschine auf dem Rollfeld zu landen und stürzte nur wenige hundert Meter neben der Piste in eine Wiese. Das Flugzeug ging sofort in Flammen auf. Der Pilot konnte nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden.

Mit einer vereinseigenen Cessna 172 wollten zwei Erwachsene und ein Kind zusammen mit einem erfahrenen Piloten zu einem Rundflug aufbrechen. Gegen 15.30 Uhr wollte die Maschine abheben. Andere Piloten, die den Startversuch beobachtet haben, sprechen von einem Strömungsabriss während der Startphase. Für einen „sauberen“ Abbruch sei es aber bereits zu spät gewesen und Durchstarten sei ebenfalls nicht gegangen, weil das Flugzeug nicht an Höhe gewann. In Schräglage habe das kleine mehrsitzige Flugzeug dann doch noch auf der Piste aufgesetzt, habe aber nicht mehr rechtzeitig stoppen können. Die Cessna sei über die Piste hinausgeraten, über eine Böschung gefahren, habe eine Hecke durchbrochen und sei dann unbeschadet in einem Feld zum Stehen gekommen. Alle vier Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Sogar das Flugzeug konnte aus eigener Kraft zurück in den Hangar der Luftsportvereinigung rollen.

Der Flugplatz wollte die Alarmierung der schon verständigten Rettungskräfte bereits abbrechen, als sich dann der zweite Vorfall – mit tödlichem Ausgang – ereignete. Dem 60-jährigen Piloten, der von Burg Feuerstein in der Fränkischen Schweiz gestartet war, sei der erste Landeversuch missglückt, berichtet der Pressesprecher der Polizei, Manuel Stumpp. „Der erste Versuch verlief nicht einwandfrei, der Pilot musste durchstarten. Beim zweiten Landeversuch hat das Flugzeug dann kurzzeitig aufgesetzt, geriet dann ins Schlingern.“ Der Pilot habe es dann noch geschafft, kurz an Höhe zu gewinnen, sei jedoch von der Landebahn abgekommen und wenig später unkontrolliert auf einer Wiese unterhalb der Piste am Ortsrand von Neufang aufgeschlagen. Das Flugzeug fing sofort Feuer. Augenzeugen des Absturzes berichten übereinstimmend von mehreren Explosionsgeräuschen. Die erschreckten Flugzeuginsassen und Zeugen, die das erste Unglück vom Flugplatz aus miterlebt hatten, mussten den Absturz ebenso hilflos mit ansehen wie einige Einwohner von Neufang.

Der 60 Jahre alte Pilot aus Siegen hatte vor gut einem Jahr seinen Flugschein in der Fliegerschule Feuerstein gemacht und war jetzt als Charterkunde zurückgekehrt, um mit dem gemieteten Gerät von der Fränkischen Schweiz aus zu fliegen. Das bestätigt Flugschulleiter Michael Zistler, der sofort nach Bekanntwerden des Unglücks selbst mit dem Flugzeug nach Kulmbach kam, um sich ein Bild zu verschaffen. Auch Zistler kann derzeit keine Aussagen über die Ursache des Absturzes machen. Das Flugzeug des Typs C 42 sei mit einem pyrotechnischen Rettungssystem ausgestattet gewesen. Mit einem solchen „Rettungsfallschirm“ hatte sich der Pilot gerettet, der im vergangenen Jahr neben dem Kulmbacher Flugplatz in einen Wald gestürzt war. Der Einsatz dieses lebensrettenden Systems ist allerdings für den 60-jährigen Siegener gestern nicht infrage gekommen. Dafür hatte sein Flugzeug zu wenig Höhe.

35 Einsatzkräfte der Feuerwehren Baumgarten, Kulmbach, Gumpersdorf und Stadtsteinach sowie die Führungskräfte der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes und des BRK sowie zwei Rettungshubschrauber des ADAC und der Bundeswehr waren schnell am Unglücksort. Für den Piloten konnten sie allerdings nichts mehr tun. Der Mann war offenbar sofort tot. In die Ermittlungen nach der Unfallursache ist gestern bereits das Luftfahrtbundesamt eingeschaltet worden. Auch die Kriminalpolizei in Bayreuth ermittelt.

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