Tankstellen mit Echtzeit-Preisen – Von wegen Preisvergleich: Spritpreis-Portale legen totalen Fehlstart hin
Die Idee ist gut, doch an der Umsetzung hapert es: Diverse Portale wollen Autofahrern mit Apps und Vergleichsrechnern die Suche nach der günstigsten Tankstelle erleichtern. Aber klappt das auch? FOCUS Online machte einen Schnelltest. Das Ergebnis ist ernüchternd ? mit einer Ausnahme.
Zunächst gehen die Daten an vier Anbieter:
Bei T-Online war zudem am Donnerstag bereits eine App namens ?Tanken App? verfügbar.
Ernüchternde Stichprobe
FOCUS Online versuchte den Quickcheck: Stimmen die Preise, die die Programme aufführen, mit den tatsächlichen Preisen an den Tankstellen überein?
Das Problem: Das ließ sich am Donnerstagnachmittag in den allermeisten Fällen gar nicht herausfinden ? denn die stationären Internetseiten gingen schlicht in die Knie. Bei der Seite clever-tanken.de erschien die Anzeige ?Service temporarily unavailable?, bei Spritpreismonitor hieß es ?Wartungsarbeiten?. Selbst die komplette ADAC-Seite war zwischenzeitlich aufgrund von ?Wartungsarbeiten nicht erreichbar? ? und als die Unterseite www.adac.de/tanken dann doch funktionierte, lief die Suche letztendlich ins Leere.
Positiver Ausreißer: Tanken App
Immerhin: Wenigstens die kostenlose T-Online-App entpuppte sich als zuverlässig. Sie spuckt die Preise über eine Umkreissuche aus ? man kann entweder nach der günstigsten oder den nächstgelegenen Tankstelle forschen.
Die Suche nach den günstigsten Anbieter im Münchner Osten verlief vielversprechend: Die App spuckte den Literpreis für Superbenzin mit 1,529 Euro für eine ?Bavaria Petrol?-Tankstelle korrekt aus, wie die Tankstelle telefonisch bestätigte.
Auch bei Aral scheint die Technik zu funktionieren: Hier lag der Spritpreis am Nachmittag bei 1,589 Euro ? die App zeigte das richtig an. Für eine Shell-Tankstelle in der Nähe wurde ein Preis von 1,599 Euro angezeigt ? und der stand zum Zeitpunkt des Anrufs auch draußen an der Preisanzeige.
?Kinderkrankheiten unvermeidbar?
Es zeigt sich: Die Anbietern dürfte noch einiges an Arbeit ins Haus stehen, um die Programme tatsächlich zum Laufen zu bringen. ?Kinderkrankheiten sind unvermeidbar. Es wird am Anfang kleine Fehlfunktionen geben?, räumte Kartellamtschef Andreas Mundt ein.
Einstweilen ein Tipp für skeptische Autofahrer: Sich telefonisch nach den tatsächlichen Spritpreisen zu erkundigen, ist nur selten erfolgversprechend. Viele Tankstellen-Mitarbeiter lehnen es ab, die Preise durchzugeben. Das sei ihnen nicht erlaubt, erklärte eine Mitarbeiterin auf Anfrage. Der Grund: Die Tankstellen fürchten, dass die Konkurrenz inkognito die Wettbewerbslage abklappern könnte.
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