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SolarWorld mit Pyrrhussieg? Warum Strafzölle das Unternehmen nicht retten

(IT-Times) – Anfang Juni hatte die SolarWorld AG einen Etappensieg errungen. In den USA importierte chinesische Solarprodukte werden mit Strafzöllen von bis zu 35 Prozent belegt – ein Rückschlag für die chinesische Billig-Konkurrenz.

Doch bislang konnte die SolarWorld-Aktie von diesem Teilsieg nicht profitieren. Zum Leidwesen der Anleger markierte das Papier Ende Juni ein neues Jahrestief bei knapp über 14 Euro. Der Grund: Der Sieg gegen die chinesischen Anbieter könnte nur ein Pyrrhussieg sein.

Strafzölle: Konkurrenz freut sich über Schützenhilfe
Durch US-Strafzölle auf China-Module profitieren insbesondere US-Solarkonzerne wie SunPower, First Solar und SolarCity, die sich über die unerwartete Schützenhilfe aus Deutschland freuen, wird die chinesische Billig-Konkurrenz dadurch ausgebremst.

Auch Taiwans größter Solarmodulhersteller Winaico dürfte sich über die Strafzölle der chinesischen Konkurrenz freuen, produziert das Unternehmen vor allem in Taiwan. Die Nachfrage nach WST-Modulen für gewerbliche Projekte nahm zuletzt stark zu, so Winaico Europachef Mac Ortmanns in einer jüngsten Presseerklärung.

Zwar dürfte auch SolarWorld kurzzeitig von einer Nachfragebelebung auf den Solarmärkten profitieren, doch ob dies ausreicht, den Bonner Solarkonzern nachhaltig aus der Krise zu führen, bleibt abzuwarten.

Branchenverband fürchtet weiteren Markteinbruch
Vor allem aus Deutschland und der Politik gibt es weiter Gegenwind. Nachdem der Bundestag Ende Juni eine ?Sonnensteuer? im Rahmen der EEG-Reform beschlossen hatte, dürfte das Geschäft mit gewerbsmäßigen Solarstromanlagen in Deutschland möglicherweise zum Erliegen kommen. Nach einem Einbruch von rund 60 Prozent im Vorjahr, war der Zubau bei Solarstromanlagen in Deutschland im Frühjahr 2014 nochmals um rund 45 Prozent eingebrochen, so der Branchenverband BSW Solar. Durch die neue ?Sonnensteuer? dürften viele Investitionen in neue Solarstromanlagen ausbleiben, fürchtet der Verband.

Zwar bleiben Kleinstanlagen bis zu 10 Kilowatt Leistung von der EEG-Umlage befreit, doch dies dürfte einheimischen Solarmodulen wie SolarWorld AG (WKN: A1YCMM) kaum helfen, denn diese Anlagen zeichnen nur für ein Fünftel zum Photovoltaik-Ausbau verantwortlich.

US-Tochter startet Produktion von 280-Watt-Modulen
SolarWorld wird deshalb sein Innovationstempo erhöhen müssen, um sich im internationalen Markt zu behaupten. Einen Schritt in die richtige Richtung hat das Unternehmen mit der Produktionsaufnahme von neuen Solarmodulen (280 Watt Nennleistung) im US-Bundestaat Oregon getan. Durch eine höhere Leistung im Vergleich zu anderen Modulen hofft das deutsche Unternehmen im zweiten Halbjahr auf mehr Aufträge aus den USA.

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