In Deutschland vorne dabei: Baden am Untreusee
Hof – Die Leser haben sich ihre Meinung gebildet: Auf sieben Seiten hat Deutschlands führende Sonntagszeitung am Wochenende Werbung gemacht für den Badeurlaub im eigenen Land – und das Entspannen an den Stränden, Seen und Flüssen der Republik. Unter jene „50 schönste Strände Deutschlands“ haben die Bundesbürger auch den Hofer Untreusee gewählt. Und auch, wenn die Umfrage freilich nicht repräsentativ ist: Dass der U-See in einem Atemzug mit den Badeanlagen von Tegernsee, Usedom oder Helgoland genannt wird, freut die See-Experten genauso wie die Nutzer.
Die Kür: „Die schönsten Orte zum Abkühlen, von der Nordsee bis zum Tegernsee“ reihen sich in der Bild am Sonntag seitenlang aneinander. Kleines Foto, kurzer Text: Der Untreusee erscheint mit einem Bild vom Bootsanleger, einem Hinweis auf die 720 Parkplätze und dem Verweis, dass es an seinen Stränden Platz für Tausende „Einsamkeitssucher“ und Wassersportler gibt. Der Hofer weiß: Stimmt!
Der Kenner: Auf vermutlich mehr als 5000 Seen und Badeseen kräuseln sich in der Bundesrepublik die Wellen, daneben gibt es ungezählte Strandabschnitte und zahlreiche Inseln mit Meerzugang. „Die Abgrenzungen, was als einzelne Anlage zählt und was zum Baden geeignet ist, ist aber schwierig – daher müssen sich wirklich alle nur auf Schätzungen verlassen“, sagt Dirk Dunkelberg. Er ist beim Deutschen Tourismusverband der Ansprechpartner für alles, was mit Wassertourismus zu tun hat – von der Erschließung der mecklenburgischen Seenplatte für Kanuten bis zu Qualitätssiegeln für Wasserstraßen und Seen.
„Der Wassertourismus hat einen sehr hohen Stellenwert in Deutschland“, sagt Dunkelberg auf Anfrage. „Baden ist ein schwergewichtiger Teil der deutschen Urlaubsgewohnheiten.“ Gerade in diesem Sommer halte das vergleichsweise gute Wetter viele Menschen in heimischen Gefilden – auch, da gerade in Südeuropa die Sonne nicht so mitspiele wie gewohnt. Und umso mehr, da es bewiesenermaßen viele schöne Strände gebe in der Republik.
Der Pfleger: Einer derer, die dem Untreusee ein ordentliches Erscheinungsbild verpassen, ist Michael Freiberger-Puff. Der stellvertretende Seewärter ist einer von drei städtischen Angestellten, die sich täglich von 6 bis 16 Uhr um die Pflege des Areals kümmern. Rasenmähen, Wassermessungen oder das Reinigen der Badebuchten gehören zu den Hauptaufgaben der drei. Ihr Eindruck im Jahr 2014: „Das Gras wächst heuer schneller!“ Klar: Der Wechsel von Sonne und Regen lässt die Halme sprießen – und bringt Bewegung in so manchen Sonnenanbeter-Tag. Für die beginnt der Tag oft schon um 7.30 Uhr: „Die Frühschwimmer läuten hier den Sommer über den Betrieb ein, und danach ist der See genutzt von Spaziergängern und Sportlern aller Art“, sagt der Seewärter.
Und freut sich, dass die Gäste auch nicht mit Lob sparen: „Wir bekommen oft zu hören, dass der See top in Schuss ist, dass das Wasser sauber ist und die Anlagen gepflegt sind.“ Und immer gibt es Neuerungen: Die Badegäste werden sich noch in den nächsten Tagen mit einigen weiteren Schildern konfrontiert sehen. Derzeit arbeiten die Seewärter daran, die Beschilderung aufzustellen, die den See als EU-Badegewässer ausweist. Der Schönheit des Sees wird das hoffentlich keinen Abbruch tun.
Der Aufpasser: Von Anfang Mai bis Ende September wechseln sich Wasserwacht und DLRG Hof an den Wochenenden mit dem Wachdienst ab: „Allein bei uns kommen so jede Saison knapp 3000 Arbeitsstunden zusammen – komplett ehrenamtlich“, sagt DLRG-Vorsitzender Klaus Schmidt. Die verteilten sich auf 15 bis 20 Mitglieder, die in ihrer Freizeit ein Auge auf die Hofer haben. Und die gottlob nicht allzu oft mit Notfällen konfrontiert werden am Hofer Lieblingssee: „In diesem Jahr hatten wir bisher hauptsächlich Prellungen oder Schnittwunden zu versorgen, nur ein, zwei Mal mussten wir einen Rettungswagen rufen“, sagt Schmidt. Zu den schönsten Einsatztagen am See für ihn gehört der jährliche Triathlon: Zusammen mit anderen Ortsverbänden gehört die Hofer DLRG-Mannschaft dann zu einer Gruppe von 40 Freiwilligen auf fünf Motorbooten, die die Sportler absichern – bisher sehr erfolgreich.
Die Verkäuferin: „Der See wird sehr gut nachgefragt bei Gästen, die nach Hof kommen“, sagt Margit Krügl. Die Mitarbeiterin der Tourist-Info verweist gern und oft Hof-Besucher auf das Naherholungsgebiet – mit all seinen Attraktionen. „Ob Hunde- oder FKK-Strand, Kletterpark oder Mini-Golf, die Sommergaststätte oder das Hotel: Ich höre viele positive Reaktionen, wenn ich aufzähle, was man am See alles machen kann.“ Vor allem die Grillplätze, die optimale Busanbindung oder die Möglichkeit, eine Nacht mit dem Wohnmobil auf dem Parkplatz zu verbringen, seien häufig nachgefragte Punkte. Die sich meist schnell zu Pluspunkten entwickelten, sagt Margit Krügl: „Wenn ich vom Untreusee erzähle, sehe ich bei den Gästen oft ein richtiges Aha-Erlebnis.“
Margit Krügl, Tourist-Info
Tourismus in der Region
Am Untreusee tummeln sich nicht nur die Hofer und Besucher aus dem Umland – auch für Gäste von weiter her gilt der See als gute Anlaufstelle. Und Touristen gibt es, auf den gesamten Regierungsbezirk bezogen, gar nicht so wenige in der Region, wie man vielleicht glaubt: Oberfrankenweit haben im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Urlauber insgesamt 4,6 Millionen Nächte in 34 000 Gästebetten verbracht. Zum Vergleich: Bayerns stärkste Tourismus-Region Oberbayern verbuchte vergangenes Jahr 30 Millionen Übernachtungen. Vielleicht beeinflusst das aktuelle Strand-Ranking ja sogar diese Statistik . . .
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