Agro Portal

Boom bei Luxusautos – Bentley und Rolls-Royce glänzen mit Rekordzahlen

Wenn Bentley in London zum Briefing lädt, wird das Mineralwasser aus silbernen Bechern getrunken. Dem Autobauer aus dem britischen Crewe geht es gut – und seinen Kunden sowieso. „Unsere Käufer haben nicht nur ein Auto in der Garage stehen“, sagt Wolfgang Schreiber, deutscher Chef der Volkswagen-Tochter von der Insel. Sein Kollege Torsten Müller-Ötvös vom Edelhersteller Rolls-Royce beschreibt sein Unternehmen, eine Tochter des BMW-Konzerns, selbstbewusst so: „Wir sind die Kronjuwelen der britischen Luxusgüter-Industrie.“ 

Der Markt mit Edelkarossen, in die auf Kundenwunsch gern auch ein Kühlschrank oder ein Schließfach für Juwelen eingebaut werden kann, boomt – die Krise in der Eurozone stecken die Luxusanbieter locker weg. Bentley und Rolls-Royce haben noch nie so viele Autos verkauft wie im vergangenen Jahr: Rolls-Royce verkaufte rund 3600 Fahrzeugen mit der markanten „Spirit of Ecstasy“-Kühlerfigur. Bentley brachte rund 10.000 Autos an den Mann.

Preis von knapp 400.000 Euros

Wohlhabende Käufer aus den USA, China und dem Nahen Osten sind es häufig, die mehr als 150.000 Euro für ein solches Fahrzeug – mehr Statussymbol denn Auto – ausgeben. Bei Rolls-Royce liegt der Durchschnittspreis sogar bei knapp 400.000 Euro. 

„Wir haben keinerlei Absichten, in der Preispositionierung weiter herunter zu gehen“, betont Müller-Ötvös. Schließlich wolle ein Rolls-Royce-Kunde alles – nur nicht, dass sein Wagen an jeder Ecke zu sehen sei: „Wir befinden uns eigentlich nicht im klassischen Automobilgeschäft, sondern eher im High-End-Luxusgütergeschäft.“ 

Andererseits habe sich in der Industrie in den vergangenen zehn Jahren Erhebliches getan. Die Kombination von Tradition, Marke und Einbindung in die finanziellen und technischen Möglichkeiten großer Konzerne sei das Erfolgsrezept für Luxusautos. 

Massenhersteller leisten sich Luxusautos

Inzwischen stehen die meisten Luxusmarken unter dem Dach großer Autokonzerne oder sind eng mit ihnen verknüpft: Bei Ferrari hat Fiat das Sagen, James Bonds Aston Martin fährt bald mit Mercedes-Motoren, Rolls-Royce gehört BMW, und die ehemalige Schwestermarke Bentley ist neben Lamborghini und Bugatti nur eine von gleich drei Nobelmarken im Zwölf-Marken-Reich des Volkswagen-Konzerns. 

Bei der teuren Entwicklung etwa neuer Motoren können die vergleichsweise kleinen Edelhersteller auf das Know-how der Konzernfamilie zurückgreifen. So wird es bei Bentley wohl bald den ersten Hybridantrieb geben. Wie der britische Wettbewerber denkt auch Rolls-Royce über die Entwicklung eines hochpreisigen Geländewagens nach.

Video: Bugatti Veyron mit 1200 PS

wie hier diversen Seiten

NEWS ONLINE