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Zucker, Rotwein, Sahnejoghurt – Diese Ernährungsregeln können Sie vergessen

Jahrelang für die Gesundheit auf Zucker, Kaffee und Butter verzichtet, aber ganz viel Gemüse gegessen? Hätte nicht sein müssen. Der Effekt ist minimal, sagen neue Studien. Es wird Zeit, auf den eigenen Bauch zu hören und zu essen, was einem schmeckt.

Die Liebhaber von Fleisch, Butter und Sahnejoghurt durften sich im März über eine Nachricht aus der Wissenschaft freuen: Die Auswertung von 49 Ernährungsstudien aus 18 Ländern mit über 600 000 Teilnehmern ergab keinen Hinweis darauf, dass tierisches Fett für das Herz-Kreislauf-System schädlicher ist als pflanzliches. Damit geriet eine Empfehlung ins Wanken, die seit den 70er-Jahren in Stein gemeißelt war: besser Öl als Butter, wenig fettes Fleisch und lieber Nüsse als Käse essen, weil pflanzliches Fett vor Infarkt und Schlaganfall schützt, während tierisches Fett Herz und Gefäße gefährdet.

Zu jeder Studie auch ein gegenteiliges Ergebnis

Es ist nicht das erste Mal, dass ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse und daraus resultierende Empfehlungen nur so lange halten, bis eine andere Studie das Gegenteil zu Tage fördert:

Raffinierter Zucker ist schlecht ? von allen Zuckerarten galt   der weiße Haushaltszucker lange als größtes Übel für Gewicht und Stoffwechsel. Bis verschiedene Untersuchungen zeigten, dass der vermeintlich harmlose und gesunde Fruchtzucker den Blutzuckerspiegel ebenso nach oben jagt ? und der einfache Haushaltszucker keineswegs schlimmer als sein Ersatz ist.

VIDEO: Die Wahrheit über Zucker 

Alkohol macht dick, aber Rotwein schützt vor Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes ?  für beide Aussagen gibt es viele, aber widersprüchliche Studien. Ob Alkohol dick macht, hängt offenbar von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt vom Geschlecht. Das tägliche Glas Rotwein galt wegen seines Inhaltsstoffs Resveratrol seit den 80er-Jahren als der pure Herzschutz. Nur: Auch Bier, Weißwein oder Schnaps sind gut für Herz, Gefäße und Stoffwechsel. Und gleichzeitig ist jede Form von Alkohol schädlich als Suchtstoff und Risikofaktor für eine Reihe von Krebsarten.

Ausreichend Ballaststoffe schützen vor Darmkrebs ? etliche Studien aus Europa bestätigen diese Aussage, Untersuchungen aus den USA konnten keinen Zusammenhang feststellen.

Zu jeder Ernährungsstudie scheint es das genaue Gegenteil zu geben. Doch wie entstehen so viele widersprüchliche Ergebnisse? Und woher weiß man, wer richtig liegt? 

VIDEO: Die Wahrheit über Alkohol

Nur wenige verlässliche Ernährungsempfehlungen

Es ist zum Beispiel noch nicht gesagt, dass der jüngst bejubelte Freispruch für tierisches Fett Gültigkeit behalten wird. Andreas Pfeiffer, Ernährungsmediziner am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam (DIfE) und an der Charité in Berlin, ist von der ?Fett-Revolution?, als die die Bildzeitung die Studie der Universität Cambridge feierte, wenig beeindruckt. Er hält an Studienergebnissen fest, die der Mittelmeerküche (viel Gemüse, wenig tierisches Fett, reichlich Olivenöl) gesundheitliche Vorteile zusprechen. ?In der PrediMed-Studie, die 2013 erschien, hat sich die mediterrane Küche als kardioprotektiv gezeigt. Sie senkte das Infarkt- und Schlaganfallrisiko um 30 Prozent.? Für die kontrollierte Studie waren 7400 Spanier mit erhöhtem Herzrisiko knapp fünf Jahre lang verschiedenen Ernährungsvorgaben gefolgt. ?Auch ohne Sport oder Gewichtsverlust schnitten die Teilnehmer mit betont mediterraner Ernährung besser ab als die anderen.?

VIDEO: Die Wahrheit über Light-Produkte

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