Truecrypt: Klare Absage an eine Freigabe des alten Quellcodes
Truecrypt ist zwar eine quelloffene Software, der Code ist aber nicht freigegeben. Das Tool stand seit jeher unter einer eigenen Lizenz. Nachdem sich die bisherigen Entwickler entschieden, nicht mehr an dem Projekt weiterzuarbeiten, kann es daher auch nicht von anderen Programmierern übernommen werden.
Der Kryptographie-Experte Matthew Green hatte sich daher noch einmal an die Entwickler gewandt und sie gebeten, die Lizenz zu ändern. Er begründete dies damit, dass es faktisch keine echte Alternative zu dem Programm gebe und das Interesse der Nutzer an einer Weiterentwicklung hoch sei.
Die aktuelle Entwicklung deute darauf hin, dass es ohnehin Programmierer geben werde, die den Quellcode für eigene Projekte verwenden werden. Allerdings verhindere die derzeitige Lizenz-Situation, dass den Nutzern zukünftig ein Werkzeug angeboten wird, das von einem seriösen Team entwickelt wird.
Schreibt es doch von vorn
Die Antwort lautete: „Es tut mir leid, aber ich denke, dass du hier nach etwas Unmöglichem fragst.“ Es sei keine gute Idee, einen Ableger von Truecrypt zuzulassen. Es scheint sich bei dieser Absage allerdings keineswegs um Borniertheit der bisherigen Entwickler zu handeln. Vielmehr sehen diese in ihrem Quellcode wohl nichts, was geeignet wäre, als Basis für den Neuanfang mit einem neuen Team zu dienen.
Man habe sich im alten Team bereits seit einiger Zeit mit dem Gedanken getragen, den Code komplett neu zu schreiben, hieß es. „Ich glaube, dass es kein größerer Aufwand wäre, von vorn anzufangen, als die bestehende Code-Basis erst einmal vollständig kennenzulernen und zu verstehen“, so der Truecrypt-Entwickler. Er habe im Zuge dessen auch kein Problem damit, wenn die verfügbaren Sourcen als Referenz eingesetzt werden.