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Rätsel um die Fundorte von Leiche und Kleidung

Mordfall Kardelen Rätsel um die Fundorte von Leiche und Kleidung

DEU NRW Verbrechen Kind (Foto)

Die Polizei sucht mit Plakaten nach Zeugen im Fall Kardelen. Bild: ap

Über 400 Hinweise aus der Bevölkerung und 1000 Plakate, auf denen die Polizei um Mithilfe bittet: Trotzdem gibt es noch keine heiße Spur im Fall der ermordeten Kardelen. Eine Polizeiaktion wurde wegen Sturmböen abgesagt.

Bei der Aufklärung des Mordes an der achtjährigen Kardelen tappt die Polizei in Paderborn weiterhin im Dunkeln. Eine vielversprechende «heiße Spur» zum Täter gebe es noch nicht, teilte ein Polizeisprecher mit. Bislang seien über 400 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die alle von der Soko «Kardelen» ausgewertet würden.

Am vergangenen Montagmittag hatte das Mädchen die Wohnung ihrer Eltern in Paderborn verlassen, um mit einer Freundin zu spielen. Etwa eine halbe Stunde später war sie zum letzten Mal gesehen worden. Am Mittwoch hatten Zeugen an der Staumauer des Möhnesees die teilweise zerrissene Kleidung der Grundschülerin gefunden. Bei der anschließenden Suchaktion wurde die unbekleidete Kinderleiche entdeckt.

Keine heiße Spur im Mordfall Kardelen

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Die Ermittler hatten heute am Möhnesee nachstellen wollen, wie der unbekannte Täter die Kleider des Mädchens entsorgte. Diese Rekonstruktion wurde aufgrund eines Schneesturms abgesagt und soll nun später nachgeholt werden. Dabei soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, ob die Kleider aus einem fahrenden Auto heraus geworfen wurden. Die Polizei erhofft sich dadurch wichtige Anhaltspunkte für die Befragung von Zeugen.

Lesen Sie auf Seite 2, wieso der Fundort der Leiche für die Polizei viele Fragen aufwirft

Derweil untersuchen im Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf Fallanalytiker weiter mögliche Parallelen zu ungelösten Verbrechen an Kindern. Zahlreiche Details könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht werden, hieß es.

Die Fundorte der Leiche und der Kleidung stellen die Ermittler nach eigenen Angaben im Moment noch vor Rätsel. Denn an beiden Seiten der mehrere hundert Meter langen, begehbaren Mauer fanden sich Spuren: Am südlichen Ufer wurde die nackte Leiche des missbrauchten Kindes in einer schwer zugänglichen Tannenschonung entdeckt.

Am anderen Ende der Mauer, hinter der Leitplanke einer Straße am Seeufer, wurden Teile der Kleidung des Kindes gefunden, darunter ein auffälliger, pinkfarbener Anorak. Aber auch auf der nur von Fußgängern begehbaren Staumauer und in einem öffentlichen Mülleimer entdeckten die Fahnder Kleider der Achtjährigen.

Die Ermittler baten heute erneut um Hinweise. Sie suchen vor allem Zeugen, die am 12. Januar, dem Tag, an dem Kardelen verschwand, am Nachmittag und Abend am Möhnesee unterwegs waren, sagte Polizeisprecher Ulrich Krawinkel: «Egal, ob Beobachtungen gemacht wurden, oder nicht». Zwischen Paderborn und dem Möhnesee wurden mehr als 1000 Plakate aufgehängt.

jan

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