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Microsoft-Chef Steve Ballmer tritt ab: „Jetzt ist die richtige Zeit“

Führungswechsel

Microsoft-Chef Steve Ballmer hat seinen Rücktritt angekündigt

24.08.2013, 09:58 Uhr | dpa, t-online.de

Microsoft-Chef Steve Ballmer bei der Vorstellung von Windows Phone 8 (Quelle: Reuters)

Microsoft-Chef Steve Ballmer hat seinen Rückzug angekündigt. (Quelle: Reuters)

Der Microsoft-Chef Steve Ballmer tritt zurück. Innerhalb von zwölf Monaten soll ein Nachfolger gefunden sein, so lange bleibt er im Amt. Das kündigte der Windows-Hersteller am Freitag an. Der 57-Jährige Ballmer steht seit 13 Jahren an der Spitze des weltgrößten Software-Konzerns.

Der Chef des Software-Riesen Microsoft wird innerhalb des kommenden Jahres in Pension gehen, teilte der Konzern mit. Steve Ballmer hatte die Führung von Microsoft im Jahr 2000 von Konzerngründer Bill Gates übernommen. Zuletzt wurden die Rufe von Investoren nach einer Ablösung Ballmers angesichts schwächerer Zahlen lauter.

Bill Gates sucht Nachfolger für Steve Ballmer

„Es gibt nie eine perfekte Zeit für einen solchen Übergang, aber jetzt ist die richtige Zeit“, erklärte Steve Ballmer in einem Rundschreiben an die Mitarbeiter. Microsoft brauche einen Chef, der für längere Zeit den Wandel zu einem Unternehmen für Geräte und Dienstleistungen begleiten werde.

Mit der Suche nach einem Nachfolger soll sich ein spezielles Gremium befassen, dem auch Firmengründer Bill Gates angehören wird. Für den Nachfolger wird es aber nicht so leicht, den Software-Tanker wieder auf Kurs zu bringen. Die gesamte Branche steckt im Umbruch.

Börse reagiert mit Kurssprung

An der Börse kam die Nachricht vom Konzernsitz im Bundesstaat Washington gut an. Die Microsoft-Aktie legte im frühen US-Handel rund neun Prozent zu. In Ballmers Amtszeit geriet der einst unangefochtene Windows-Hersteller in eine schwere Krise. Konkurrenten wie Apple setzten dem Konzern mit neuen Geräten zu, alternative Betriebssysteme wie Android machten sich auf Smartphones und Tablet-PCs breit. Deren Triumphzug hatte Microsoft lange nichts entgegenzusetzen.

In der Welt abseits von PCs und Servern gerieten die Systeme des einst dominierenden Software-Herstellers an den Rand der Bedeutungslosigkeit. Steve Ballmer steuerte dagegen, hatte aber mitunter wenig Glück.

Windows-Allianz: Microsoft und Nokia

Um dem Android-Smartphone und Apples iPhone etwas entgegenzusetzen verbündete Microsoft sich mit der finnischen Nokia, deren Stern allerdings unaufhaltsam sank. Bei den Tablets verließ sich Ballmer nicht mehr auf traditionelle Großkunden wie Hewlett-Packard oder Dell, sondern ließ mit dem Surface RT eigene Geräte bauen, die am Markt allerdings bislang nicht den Hauch einer Chance gegen die Modelle von Apple oder Samsung haben.

Temperamentvoller Manager

Bei den Betriebssystemen verzeichnete Steve Ballmer sowohl Erfolge als auch Fehlschläge. Während Experten die Version 7 lobten, wurde der Vorgänger Vista und auch der Nachfolger Windows 8 als unausgegoren geschmäht.

Der temperamentvolle Manager war für seine ausgefallenen Auftritte in der Öffentlichkeit und bei Firmenveranstaltungen bekannt, bei denen er sich vor Engagement Hemden durchschwitzte oder wie besessen „Developer, Developer, Developer“ (Entwickler) vor sich hin brüllte. Der studierte Mathematiker Ballmer war erst der zweite Vorstandschef in der 38-jährigen Geschichte des Unternehmens nach Gründer Bill Gates.

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24.08.2013, 09:58 Uhr | dpa, t-online.de

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