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Ericsson stellt die Modem-Entwicklung für Smartphones ein

Mehrere hundert betroffene Mitarbeiter sollen sich nun laut dem Unternehmen auf offene Stellen in drei anderen Bereichen des Konzerns bewerben. Dort sieht Ericsson einen unmittelbaren Bedarf an rund 500 Mitarbeitern.

Ericsson hat bekanntgegeben, weltweit die Entwicklung von Modem-Plattformen für Smartphones einzustellen. Ein Teil der frei werdenden Kapazitäten soll stattdessen in die Weiterentwicklung von Mobilfunknetzen verlagert werden, um die Wachstumschancen in diesem Bereich besser nutzen zu können.

Diese Anpassung sei das Ergebnis einer bereits angekündigten Bewertung des Modem-Geschäfts. In Deutschland sind von der Entscheidung 216 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie knapp 30 Berater am Standort Nürnberg betroffen. Ihre Arbeitsplätze sollen laut einer Mitteilung von Ericsson wegfallen. Es sollen jedoch zügig „Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen werden“.

Der Konzern will sich künftig mehr auf die Entwicklung von Kleinzellen konzentrieren (Small Cells), auf verbesserte Energie-Effizienz und auf den Machine-2-Machine-Bereich (M2M). Dafür sieht Ericsson einen unmittelbaren Bedarf an rund 500 zusätzlichen Experten am Standort Lund in Schweden. Teile der Belegschaft des bisherigen Geschäftsbereichs Modems (BMOD) bringen hierfür die nötigen Kompetenzen mit und sollen nun anscheinend zur Mitarbeit an den neuen Schwerpunkten bewegt werden.

Modem-Bereich erst 2013 eingegliedert

Ericsson hatte den Geschäftsbereich Modems im Zuge der Auflösung des Gemeinschaftsunternehmens ST-Ericsson mit STMicroelectronics übernommen. Das erste und zugleich letzte Produkt dieser Sparte, die unter Ericssons Ägide entstanden ist, ist die im August 2014 fertiggestellte Plattform M7450, die Kunden anscheinend wie geplant erhalten sollen.

Als Grund für die Schließung dieses Bereichs gibt Ericsson an, dass sich das Marktpotential für diese Produkte seit der Integration im August 2013 verringert habe. Zugleich hätten sich die Marktbedingungen „durch Preis-Erosion, durch den harten Wettbewerb und durch beschleunigte Innovationszyklen stark verschlechtert“. Um in diesem Marktsegment erfolgreich tätig zu sein, wären laut dem Unternehmen „erhebliche zusätzliche Investitionen in die Forschung und Entwicklung nötig“. Stattdessen setzt Ericsson auf sein angestammtes Geschäftsfeld als Zulieferer für Mobilfunknetze.

Die Konsequenz ist nun ein Abbau von Arbeitsplätzen an Standorten in vierzehn Ländern. Die bis zu 500 Mitarbeiter sollen sich nun aber laut der Meldung von Ericsson auf offene Stellen am Standort Lund in Schweden bewerben. Die Umsetzung des Plans soll im vierten Quartal 2014 beginnen. Ericsson erwartet unveränderte Aufwendungen in Höhe von 2,6 Milliarden SEK für Forschung und Entwicklung im Geschäftsbereich Modems für das Jahr 2014. Die Zahlen des Geschäftsbereichs Modems werden noch bis Ende 2014 separat in den Geschäftsberichten von Ericsson ausgewiesen. (dz)

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