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Android 4.5: Die fünf wichtigsten Neuerungen von Google Android L

Neue Android-Version

Die fünf wichtigsten Neuerungen in „Android L“

28.06.2014, 08:29 Uhr | fen

Die fünf wichtigsten Neuerungen in "Android L". Menschen-Gruppe steht vor einem Logo der Entwickler-Konferenz Google I/O (Quelle: AP/dpa\Jeff Chiu)

Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O stellte der Internetkonzern eine völlig überarbeitete Android-Version vor. (Quelle: Jeff Chiu/AP/dpa)

Google hat am Mittwochabend sein neues Android vorgestellt. Vom endgültigen Namen bis zum genauen Einführungstermin blieben viele Fragen offen, doch mittelfristig werden die mit Abstand meisten Smartphones weltweit mit diesem neuen System laufen. Worauf müssen sich Smartphone-Nutzer einstellen?

Android L: Neues Aussehen

Die auffälligste Neuerung der neuen Android-Version, die Google bislang nur „Android L“ nennt, ist das Aussehen der Oberfläche namens „Material Design“. Android L wird bunter, die Elemente erhalten Schatteneffekte. Mit wechselnden Farben und Animationen werden die jeweils wichtigen Schaltflächen hervorgehoben, die anderen Schaltflächen treten in den Hintergrund. Damit ist es möglich, mehr Informationen anzuzeigen, ohne dass der Nutzer die Orientierung verliert. Der Look von Android wird also insgesamt flacher und etwas bunter ? ein wenig wie Microsofts Windows Phone 8.1.

Mehr Leistung

Unter der Haube läuft Android L mit der neuen Laufzeitumgebung ART anstatt Dalvik. Reine Anwender werden davon nichts bewusst mitbekommen, doch ART soll die Geschwindigkeit steigern. Besonders ressourcenlastige Spiele sollen davon profitieren. Besitzer eines Nexus-Smartphones können bereits jetzt in den Entwickleroptionen die Laufzeit auf ART ändern.

Neuigkeiten auf der Google-Entwicklerkonferenz

Um für mehr Tempo zu sorgen, unterstützt Android L auch 64 Bit. Dadurch lassen sich mehr Informationen in einem Rutsch verarbeiten, außerdem können mit 64 Bit mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher genutzt werden. Zudem soll Android L für zusätzlichen Speed neue Programmierbefehle unterstützen ? was allerdings nur zum Zuge kommen kann, wenn die Anwendungen dafür abgestimmt sind.

Der Bedarf an schneller Hardware ist eines der größeren Probleme von Android. Das unterscheidet Android auch von iOS und Windows Phone, die auch mit leistungsschwächeren Komponenten flüssig laufen. Da Google seine Marktführerschaft bei Smartphone-Betriebssystemen ausbauen will, muss Android auch auf einfacher Hardware ruckelfrei funktionieren. Die meisten Smartphone-Käufer in Schwellenländern können sich keine Smartphones für 500 Euro leisten.

Google-Suche mit Android L

Ein Suchresultat wird nicht nur aus einer Ergebnisliste mit mehr oder weniger treffenden Linkzielen bestehen. Schon heute kann Google Now Zeit, Ort und Interessen bezogene Informationen liefern ? je nachdem, was der Nutzer zulässt. Neu ist die intelligente Suche, die selbständig Zusammenhänge erkennen kann. So kann die Suche beispielsweise einen Reisetermin mit einem Hinweis ergänzen, den Reisepass nicht zu vergessen ? und rechtzeitig mitteilen, ob der Flieger pünktlich ist und wie das Wetter am Zielort ist.

Googles neuer Such-Assistent verknüpft damit auch zahlreiche persönliche Daten wie Kalendereinträge, Aufenthaltsorte, benutze Verkehrsmittel, Kontakte, Einkäufe und mehr. Der Aufschrei von Datenschützern dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Sicherheits-Updates im Play Store

Android L soll besser gegen Sicherheitslücken geschützt werden. Bislang müssen Sicherheitslecks über ein Update des Betriebssystems geschlossen werden. Doch da viele Hersteller nur minimale Modellpflege betreiben und Updates für viele Smartphones oft stark verspätet oder gar nicht ausliefern, sollen Sicherheitspatches künftig über den Play Store eingespielt werden.

Alle Smartphones, die Zugriff auf den Play Store haben, können dann sicherheitstechnisch immer aktualisiert werden. Ausgenommen ist nach Lage der Dinge nur Android-Hardware ohne Google-Play-Zugriff. Das betrifft einige billige No-Name-Tablets, aber auch Amazon-Geräte und das Nokia X, das auf Android basiert. Hier sind weiterhin die Hersteller in der Pflicht, Updates zu liefern.

Android L soll Akkulaufzeit verlängern

Gerade in Hinblick auf immer potentere Hardware und höher auflösende Displays wird der sparsame Umgang mit Energie dringlicher. Deshalb soll Android L sparsamer mit Akku-Ressourcen umgehen. Die Funktion Battery Historian soll grafisch aufbereitet anzeigen, welche Funktionen den höchsten Stromverbrauch hatten. Das könnte so manchen überflüssigen Akkuräuber enttarnen. Außerdem soll eine weitere Funktion namens Battery Saver automatisch Smartphone-Komponenten abschalten und die Laufzeiten so automatisch verlängern.

Android L soll im Herbst erscheinen. Viele Hersteller werden sich in der nächsten Zeit äußern, welche Geräte die neue Version erhalten und welche nicht. HTC versprach bereits Updates für das HTC One M8. Auch die aktuellen Vorzeigemodelle wie das Samsung Galaxy S5 oder das Sony Xperia Z2 dürften mit Android L versorgt werden. Im Umkehrschluss werden die Tiefpreis-Modelle aller Hersteller vermutlich leer ausgehen.

Google kündigte Android L für den kommenden Herbst an, nannte jedoch keinen genauen Starttermin. Es wird vermutet, dass das Smartphone-Betriebssystem zu seiner Veröffentlichung den Namen Android 5.0 Lollipop bekommen wird, da Google frühere Android-Versionen stets nach Süßspeisen benannte.

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