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Java-Vater Gosling gibt Oracle plötzlich Bestnoten

Mit dem anstehenden vierten Jahrestag der Übernahme von Sun Microsystems durch den Software-Konzern Oracle werden von James Gosling, dem Vater der Programmiersprache Java, plötzlich versöhnliche Töne angeschlagen.

Gosling war viele Jahre für Sun Microsystems tätig. Drei Monate nach der Übernahme durch Oracle gab er allerdings seinen Job auf. Damals erklärte er, seinen Ausstieg nicht weiter kommentieren zu wollen, da jedes weitere Wort nur zu noch mehr Unfrieden führen würde. In der Folgezeit rief er Kampagnen ins Leben, mit denen Oracle dazu gebracht werden sollte, Java der Open Source-Community zu übergeben.

Dies zeigt, dass er Anfangs mit der Weiterentwicklung der Plattform beim neuen Besitzer überhaupt nicht einverstanden war. Inzwischen hat sich dies offenbar grundlegend geändert. „Sie haben wirklich einen überraschend guten Job gemacht, was Java angeht“, erklärte Gosling gegenüber dem Magazin InfoWorld, das ihn anlässlich des Jahrestages gebeten hatte, die weitere Entwicklung verschiedener Sun-Produkte bei Oracle zu bewerten.

Java schnitt dabei sogar von allen Technologien am besten ab. Lediglich einige Schwierigkeiten beim Umgang mit Sicherheitsproblemen sorgten dafür, dass Gosling hier nach Schulnoten lediglich einige 2+ vergab. Angesichts der früheren Äußerungen Goslings über die Verbindung von Oracle und Java ist dies eine sehr überraschende Wendung ins Positive, die bei den zuständigen Oracle-Managern durchaus registriert werden dürfte.

Ebenfalls recht gut bewertete Gosling die Weiterentwicklung der Entwicklungsumgebung NetBeans, auch wenn er Oracle hier vorwirft, den wahren Wert des Produkts gar nicht richtig erkannt zu haben. Und auch der GlassFish-App-Server kam gut weg. Beide erhielten eine 2-. Auf eine 3 kam MySQL, das nach Ansicht von Gosling eine sehr durchwachsene Entwicklung nahm. Die Datenbank sei zwar von Oracle nicht zerstört worden, kam aber vom ursprünglichen Diskurs in der Entwickler-Community ab, so dass sie durch Forks ersetzt werden musste.

Als Totalversagen stufte Gosling hingegen die Entwicklung des Betriebssystems Solaris ein. „Absolut tot“, lautete die Einschätzung. Oracle verlange für das System absurd hohe Lizenzgebühren, die schon vom Versuch abschrecken, Solaris weiterhin zu verwenden. Hinzu komme, dass die zugehörigen Hardware-Angebote keinen Sinn ergäben. „Ich habe alle meine Solaris-Systeme auf Linux umgestellt. Ich weine“, erklärte Gosling.

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