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Intel nimmt Tablet-Markt und Wearables ins Visier

(IT-Times) – Der Halbleitergigant Intel reagiert auf die Misere im schrumpfenden PC-Markt mit einem Personalabbau. Wie am Freitag bekannt wurde, wird der Chip-Gigant rund 5.000 Stellen bzw. fünf Prozent seiner Belegschaft in diesem Jahr abbauen. Intel will sich wachstumsstärkeren Bereichen wie etwa Tablet-Chips zuwenden und entsprechende Ressourcen verlagern.

Intel setzt auf Tablet-Chips
Für 2014 hat sich Intel (Nasdaq: INTC, WKN: 855681) das Ziel gesetzt, rund 40 Millionen Tablet-Chips zu verkaufen, nachdem der Halbeitergigant in 2013 zehn Mio. Tablet-Chips absetzen konnte. Intel tut sich nach wie vor schwer mit seinen Chips im Smartphone- und Tablet-Markt Fuß zu fassen, werden diese beiden Marktsegmente weitgehend von beiden Herstellern Apple und Samsung dominiert.

Die beiden führenden Tablet-Hersteller dürften in 2014 zwischen 80 bis 90 Mio. Tablets (Apple) bzw. zwischen 60 und 70 Mio. Tablet-Computer (Samsung) zur Auslieferung bringen, schätzen Industriebeobachter aus Taiwan, wie der Branchendienst DigiTimes berichtet. Während Apple in seinen Tablets auf eigenentwickelte Chips setzt, kommt zumindest im Samsung Galaxy Tab 3 ein Intel Atom Chips zum Einsatz. Ansonsten arbeiten in Android-basierten Tablets bislang jedenfalls ausschließlich ARM-basierte Prozessoren.

Marktbeobachter sehen Preisvorteile für Intel
Dies soll sich in den nächsten Jahren ändern. Jefferies Analyst Mark Lipacis ist zuversichtlich, dass Intel dies gelingen wird. Der Analyst verweist gegenüber Investors.com auf die Größen- und Kostenvorteile bei Transistoren, die sich Intel aufgrund moderner Produktionsverfahren im vierten Quartal 2014 haben dürfte. Lipacisc glaubt, dass sich Intel binnen 12 Monaten einen Preisvorteil gegenüber Taiwan Semiconductor bei Prozessoren von 50 Prozent verschaffen wird. In 36 Monaten könnte dieser Preisvorteil bereits auf 66 Prozent anwachsen, schätzt der Analyst.

Durch den Preisvorteil dürfte es Intel leichter fallen Markanteile im Tablet- und Smartphone-Bereich zu gewinnen, so das Fazit des Analysten.

Atom-Nachfolger Edison vorgestellt
Zudem präsentierte Intel im Rahmen der CES 2014 den Atom-Nachfolger Edison. Dabei handelt es sich um einen Linux-Computer der in etwa so groß ist wie eine SD-Speicherkarte. Der Mini-Chip unterstützt nicht nur Linux, sondern auch Wi-Fi, Bluetooth LE und einen eigenen App Store. Ein integrierter Microcontroller ermöglicht zudem die Datenverarbeitung in Echtzeit.

Edison ist auch das erste Produkt, welches Intels neue Quark Mobile-Prozessortechnik nutzen wird. Quark-Chips sind nur ein Fünftel so groß wie seine Vorgänger aus der Atom-Prozessorreihe und benötigen auch nur ein Zehntel so viel Strom. Es gibt zwar noch keinen konkreten Release-Termin für Edison, jedoch soll der Chip ab Sommer 2014 für Entwickler zur Verfügung stehen. Der neue Mini-Chip soll insbesondere in Smartwatches und anderen ?Wearables? wie zum Beispiel Bluetooth-Headsets zum Einsatz kommen. Im Rahmen der CES präsentierte Intel dann auch gleich einen Prototyp seiner eigenen Smartwatch als Referenzplattform sowie das Bluetooth Headset ?Jarvis?, mit dem der Chipgigant neue Märkte erschließen will.

Kurzportrait

Der Halbleitergigant Intel, ansässig in der kalifornischen Technologieschmiede Santa Clara, stieg in den 80er und 90er durch sein Bündnis mit dem Softwarehersteller Microsoft zum weltweit führenden Prozessorhersteller auf. Insgesamt wird Intel ein Marktanteil von rund 80 Prozent im Bereich PC-Chips zugeschrieben.

Neben Prozessoren entwickelt das Unternehmen aber auch Flashspeicher. Ferner bietet der Halbleiterhersteller auch andere Mikrochips an, welche im Zusammenhang mit Netzwerken und industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Der größte Geschäftsbereich ist die PC Client Group, in der das Geschäft mit Desktop- und Ultrabook-Chips zusammengefasst ist. Der Geschäftsbereich beinhaltet unter anderem das Geschäft mit Core i7-, Core i5-, Core i3-Prozessoren.

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