Google-Transparenzbericht: Viele E-Mails immer noch unverschlüsselt

Google möchte nach eigenen Angaben mehr E-Mails auf dem Transportweg verschlüsseln. Momentan hakt es noch bei anderen Anbietern, deren Server das ablehnen. Ein neuer Transparenzbericht der Firma zeigt, wer Schuld ist.

Google hat einen neuen Transparenzbericht herausgegeben, der Aufschluss über die Transportverschlüsselung der über die E-Mail-Server der Firma geleiteten Nachrichten gibt. Laut Google werden momentan 69% der von Gmail ausgehenden Nachrichten verschlüsselt. Bei den empfangenen E-Mails liegt der Wert mit 48% um einiges niedriger. Google listet außerdem die Top 10 Anbieter mit dem größten E-Mail-Aufkommen für verschiedene Regionen der Welt einzeln auf. Auch hierbei handelt es sich um die Mails, die von oder an Gmail geschickt werden. Hier fallen vor allem Apple (me.com), eBay und Groupon auf, die gar nicht oder fast gar nicht zu verschlüsseln scheinen.

Googles Datensatz erfasst nur den Zeitraum ab Januar.
Bild: Google

Da Transportverschlüsselung nur funktioniert, wenn beide Endpunkte mitmachen, ruft die Firma andere Mailprovider dazu auf, ebenfalls TLS einzusetzen, damit Gmail mit deren Servern sicher kommunizieren kann. Dabei ist zu beachten, dass die Mails nur zwischen den Providern verschlüsselt sind ? Google selbst kann, wie andere Anbieter auch, nach wie vor mitlesen.

Zum Transparenzbericht gehört ein Formular, mit dem man an Hand von Googles Datensatz selbst prüfen kann, ob ein für eine beliebige Domain zuständiger Webserver Transportverschlüsselung anbietet. Google stellt die dahinterstehenden Daten ebenfalls zum Download bereit.

Eine Bilanz in c’t 9/14 hatte gezeigt, dass mittlerweile eigentlich alle großen Provider derartige Transportverschlüsselung anbieten. Allerdings gab es auch einige prominente Ausnahmen. Auch ein Jahr nach Snowden ist Transportverschlüsselung im E-Mail-Verkehr also immer noch nicht selbstverständlich. (fab)

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