Glance: Lockscreen von Qualcomm im Hands-on
Nicht nur in puncto Hardware, sondern auch bei der Software will Qualcomm in unsere Smartphones. Mit Glance bietet der US-Hersteller den Besitzern von Smartphones mit Snapdragon-CPUs jetzt einen alternativen Homescreen an. Heute ist die Anwendung im Google Play Store in die Beta-Phase gegangen. Wir haben sie für Euch ausprobiert.
Fehlstart
Um die Beta-Version von Glance nutzen zu können, muss der User erst den BatteryGuru installieren, eine weitere App von Qualcomm. BatteryGuru soll das Nutzungsverhalten des Smartphones analysieren und anschließend durch ein Herunterfahren unnötiger Hintergrundaktivitäten die Akkulaufzeit verbessern. Klingt ja toll, will ich aber nicht. Ich will Snapdragon Glance ausprobieren. Grunz.
Nachdem ich mich dann endlich durch ein Tutorial vom BatteryGuru geklickt habe, darf ich Glance endlich starten. Auch hier gibt es eine kleine Einführung, die dem Anwender erklärt, wo der neue Lockscreen was anzeigt. Nett, aber eigentlich überflüssig: Das Design des alternativen Startbildschirms ist nämlich intuitiv und übersichtlich gelungen.
Design: übersichtlich und intuitiv
Mit dieser Aussicht erwartet Glance den Nutzer, nachdem er auf den Ein/Aus-Button drückt. Einen klassischen Sperrbildschirm mit Wischgeste zum Entsperren gibt es nicht mehr.
In der Titelzeile findet sich ? etwas ungewohnt ? ganz links der Akkustand mit Prozentangabe, rechts oben gibt es Details zu Funkverbindungen, Vibrationsalarm & Co. Wiederum darunter zeigt der Lockscreen Uhrzeit und Datum an, dann folgen aktuelle Termine aus dem Kalender und dann Benachrichtigungen wie eingegangene SMS, heruntergeladene Updates und so weiter.
Ganz unten am Bildschirmrand platziert Qualcomm schließlich noch eine Leiste mit diversen Vorschlägen. Mir präsentiert sie die Verknüpfungen auf Internet, Wetter, Facebook sowie die Kontakte, mit denen ich zuletzt per SMS und Anruf kommuniziert habe. Eine Wischgeste von unten nach oben erweitert diese Leiste von fünf auf insgesamt 20 Plätze. Hier kann der Nutzer dann auch eigene Apps sowie Kontakte hinzufügen, letztere wahlweise mit Option auf einen direkten Anruf oder einen Sprung in die SMS-App. Zu guter Letzt finden sich ganz unten noch zwei Verknüpfungen zu den Einstellungen und der Kamera.
In den Einstellungen findet der Nutzer noch ein paar rudimentäre Optionen: Hintergrundbild, Temperatur-Einheiten, welche Kontakte soll der Lockscreen nicht in der Vorschlagsliste anzeigen, soll ein Fingertipp auf die Kontakte direkt einen Anruf starten oder nicht, welche Apps dürfen Benachrichtigungen an Glance schicken und so weiter. Ergibt alles Sinn, revolutionäre Ideen finden wir allerdings keine.
Hier ist das per Wischgeste erweiterte Menü zu sehen, in dem der User weitere Verknüpfungen auf Kontakte oder Apps ablegen kann.
Fazit: nett, aber wozu?
Unterm Strich gefällt mir Qualcomm Glance zwar gut. Allerdings wirkt der alternative Lockscreen ? zumindest nach meiner kurzen Testphase ? auf dem HTC One immer noch wie ein Fremdkörper. Das Design passt einfach nicht so ganz zum Rest des Smartphones, und ich kann einfach keinen Mehrwert erkennen.
Bei mir bleibt so die Frage zurück: Was soll das ganze? Und wieso von Qualcomm? Nachdem die App artig bei der Installation nachfragt, ob sie denn anonymisierte Statistiken nach Hause schicken darf, drängt sich die Frage auf, ob Glance nicht schlicht um ein Marktforschungs-Tool ist, das die Smartphone-Nutzung auskundschaftet. Und nachdem die App wie gesagt brav nachfragt, ob sie nach Hause telefonieren darf, finde ich das vollkommen legitim.
Auf meinem Mobiltelefon wird Glance aber trotzdem nicht dauerhaft bleiben. Daran ist neben dem fehlenden Mehrwert auch der leichte Fehlstart schuld: Mit der erzwungenen Installation des BatteryGurus hat mich Qualcomm nicht gerade glücklich gemacht.
Permalink: http://techstage.de/-2109885
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