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Genfer Stadträtin spielt «Femen»: Mit Busen gegen Budget-Kürzung

Ariane Arlotti von der Partei «Ensemble à Gauche» macht Politik mit Körpereinsatz: Letzten Donnerstag protestierte sie während der Budget-Debatte im Genfer Stadtrat oben ohne und mit ausgestreckter Faust gegen Kürzungen im Kulturbereich.

«Die Kultur kämpft» stand auf ihren entblössten Brüsten. Die Aktion erinnerte an die ukrainische Feministinnen-Gruppe «Femen». Die Zeitung «Le Matin» zeigte das Bild in der Samstagausgabe. 

«Es ist skandalös ? ich hoffe, sie wird bestraft»

Der Busen-Protest wird von konservativen Kreisen scharf verurteilt. Der Genfer Bürgermeister Guillaume Barazzone (CVP) findet die Aktion inakzeptabel: «Es ist respektlos gegenüber den Genfer Institutionen, den Steuerzahlern und nicht zu vergessen den Stadträten.» Er habe nichts gegen nackte Brüste, doch er hoffe, die Übeltäterin werde bestraft.

Ob Arlotti wegen ihrer Aktion zur Rechenschaft gezogen wird, weiss Stadtrats-Sekretär Pascal Spuhler noch nicht. Wie «Le Matin» schreibt, sieht das Reglement aber vor, dass beleidigende oder beschämende Gesten sanktioniert werden dürfen. 

Eine Provokation 

«Es geht um die Provokation ? das hat die Anwesenden so verrückt gemacht», berichtet Spuhler, der Mitglied der rechtspopulistischen Partei «Mouvement Citoyens Genevois (MCG)» ist. Am Vorabend hatte man die besagte Dame bereits gebeten, ein T-Shirt mit gleicher Aufschrift nicht zu tragen.  

Am Aktionstag trug sie dann ein T-Shirt in einer anderen Farbe, aber mit gleicher Aufschrift. Man sei sich aber sicher, dass sie das T-Shirt so oder so lüften wollte. 

Kein Problem mit Nacktheit

Arlotti ist erstaunt über die Diskussionen. Sie habe kein Problem mit Nacktheit. «Man sollte sich eher über Budget-Kürzungen aufregen als über zwei nackte Brüste», erzählt sie «Le Matin». 

Doch mittlerweile sieht es die Stadträtin auch nicht mehr so locker: Sie hat erwirkt, dass ihr Busen-Foto nicht mehr veröffentlicht werden darf. (maz)

Publiziert am 08.05.2017 | Aktualisiert vor 21 Minuten

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