Apple unter Verdacht: Kanada ermittelt wegen Kartellvorwürfen
Konkrete Angaben darüber, woher die Anschuldigungen gegen Apple und die Netzbetreiber kommen und welcher Art die illegalen Absprachen sein sollen, stehen noch aus. Ebenso ist noch keine offizielle Anklage erfolgt, so dass es sich bisher noch um Vorermittlungen handelt. Zunächst habe die Wettbewerbsaufsicht Apple aufgefordert, umfangreiche Unterlagen zu seinen Verträgen mit kanadischen Telekommunikationsanbietern herauszugeben.
Für Apple bedeuten die Ermittlungen selbst dann nicht unbedingt eine Strafe, wenn tatsächlich Beweise für illegales Verhalten gefunden werden. Bevor die Wettbewerbsbehörden in Kanada nämlich zum Beispiel eine Geldstrafe verhängen, bekommt das betroffene Unternehmen die Chance, die unrechtmäßigen Passagen der Verträge freiwillig abzuändern. Erst wenn dies nicht geschieht, wird Anklage vor einem entsprechenden Wettbewerbstribunal erhoben.
Der kanadische Mobilfunkmarkt wird von den Firmen Telus, Rogers und BCE dominiert, die allesamt Apples iPhones im Sortiment haben. Die Unternehmen haben sich zu dem Thema bisher noch nicht geäußert. Üblicherweise zwingt Apple die Netzbetreiber in seinen Verträgen dazu, den Verkauf der Geräte zu bezuschussen und auch massive Ausgaben für die Vermarktung zu tätigen. Wer das neueste iPhone anbieten will, muss außerdem oft auch die älteren Modelle verkaufen. Diese Klauseln wurden von den Mobilfunkanbietern bereits häufig bemängelt.